Rudolf Schmidt berichtet in seiner Chronik über Lichterfelde dazu Folgendes :
Im Jahre 1599 finden wir im Kirchenbuch als Taufpaten erwähnt den Küster Sebastianus Sölmer und 1604 wird der Küster Hans Haberlandt genannt. Obschon wir keine anderen Nachrichten besitzen, so berechtigt uns die Erwähnung dieser Lichterfelder Küsternamen doch zu dem Schluß, daß Lichterfelde schon damals eine Schule besessen haben muß, wenn wir auch lange Zeit nachher nichts von einer derartigen Einrichtung hören, was begreiflich ist, da die eigentliche Volksschule in unserm Kreise erst 1715 bis 1717 durch König Friedrich Wilhelm I. eingeführt wurde.
Im Jahre 1715 hören wir zum erstenmale Genaueres über die Schule, während wir vorher, wie schon erwähnt, von ihrer Existenz nur andeutungsweise erfahren. Die Reformversuche des zweiten preußischen Königs haben jedenfalls auch in Lichterfelde erst die dauernde Grundlage geschaffen, auf welcher die Schule der Neuzeit erwuchs. Wir kennen noch die Dotierungsurkunde für den „Küster und Schullehrer“, welche von Wilhelm von der Groeben unterm 9. September 1715 ausgestellt ist und folgendermaßen lautet 146):
„Der Küster zu
Lichterfelde erhält eine freie Wohnung, wobei ein Stall zu vier
Haupt Rindvieh und zwei kleine Ställe befindlich sind, nebst zwei
kleinen Gärten, welche alle von der Gemeinde in gutem Stande
gehalten werden müssen. Sein Vieh hat freie Weide. Ferner
erhält er einen großen Küchengarten, welcher ihm aber
von der adeligen Herrschaft nach Belieben wieder abgenommen werden
kann. Wenn er diesen Garten im Besitz hat, so giebt er jährlich 4
Scheffel Roggen Pacht dafür.
Ferner bekommt der Küster jährlich an reinem Meßkorn
147) 1 Wispel 5 1/2 Scheffel; als Scheffel vom adeligen Hofe, das
übrige von den Untertanen. Von einem Ganzbauern 1 Sch., von einem
Kossäten 1/4 Sch. Dazu von einem Bauern zwei tüchtige
ausgebackene Brote und zwei Schrippen, von einem Kossäten eben
zwei solche Brote aber nur eine Schrippe.
Für das Uhrstellen (an der Kirche) von der adeligen Herrschaft
jährlich einen Thaler, von einem Bauer zwei Groschen, von einem
Kossäten und Hausmann einen Groschen.
Bei Einforderung des vierteljährlichen Opfers 148) bekommt der
Küster zwei Thaler, welches von dem gesammelten Gelde allemal
weggenommen wird.
Alle 14 Tage wird der Klingelbeutel herumgetragen, wofür der
Küster jährlich einen Thaler erhält. Für Reinigung
der Kirchengeräte und Weißzeug bekommt er jährlich auch
einen Thaler. Ferner bekommt er zu Ostern von einem Bauer 4, von einem
Kossäten 3 und Hausmann 2 Eier. Für eine Kopulation
(Hochzeit) 6 gute Groschen, ein Tuch 149) und ein Quart Bier, 3 gute
Groschen für die Mahlzeit oder die Mahlzeit. Bei einem
Begräbnis mit Leichenpredigt 6 gute Groschen. Bei einer
Parentation 3 g. Gr., mit bloßer Kollekte 3 g. Gr., bei stillen
Begräbnissen 2 g. Gr.
Bei einer Kindtaufe bei Bauern und Kossäten 1 Groschen und 3 Gr.
für die Mahlzeit. Beim Kirchengang der Sechswöchnerin 1 g.
Gr. Von Handwerks- Haus- und Hirtenleuten für eine Taufe 3 g. Gr.
und 2 Gr. für die Mahlzeit oder die Mahlzeit.
Für die Information (Unterricht) eines Kindes quartaliter (also
Schulgeld!) 6 g. Gr., es sei Sohn oder Tochter, und für ein jedes
Kind, welches in die Schule geht, jährlich ein gutes Fuder Holz.
In der Schule sind zwei lange Tafeln und drei Bänke, als zwei neue
und eine alte.
Lichterfelde, den 9. September 1715.
von der Groeben“
Von Beginn des 18. Jahrhunderts an
ist die lückenlose Folge der Schulleiter bekannt. Am 11. April
1707 starb im Alter von 67 Jahren der Küster George Brunow. 150)
Sein Nachfolger war der Meister Johann Joachim Lindenberg, 151)
Schuster und Küster zu Lichterfelde und Steinfurth“, welcher
zu seiner Entlastung seit 1745 einen Adjunktus in der Person seines
Schwiegersohnes, des Meisters Benjamin Gotthilf Schultze, hielt und am
16. Februar 1759 starb. Schultze wirkte bis zum Jahre 1797 und als er
1807 starb, schrieb ihm der damalige Pfarrer Orth seine Sterbeurkunde
mit folgenden Worten ins Kirchenbuch:
„Herr Benjamin Gotthilf Schultze, Küster emeritus, starb am
16. Mai 1807 abends 9 Uhr im Alter von 86 Jahren 10 Monaten und 30
Tagen, nachdem er in Lichterfelde und Steinfurth 52 Jahre Küster
gewesen war und hernach allhier etwa 10 Jahre als Emeritus lebte. Er
hinterläßt den Ruhm eines in aller Rücksicht braven
Mannes, starb an Altersschwäche. Er hinterläßt eine
betagte Witwe und sechs Kinder, nämlich drei Söhne –
Prediger – und drei Töchter, sämtlich majorenn.“
Was die Schulgeschichte angeht, so war Schultzes Nachfolger, der im Jahre 1797 berufene Küster und Schullehrer Johann Friedrich Köhler, welcher 1760 zu Ober Bantenau in Schlesien geboren wurde. In einem der Regierung durch den Prediger Orth erstatteten Bericht 186) aus dem Jahre 1812 heißt es: Johann Friedrich Köhler hat keine Proffession erlernt, ist 52 Jahre alt und dient 15 Jahre. Er ist vorgebildet im Seminar der Realschule zu Berlin. Er hat natürlichen Verstand, ist aber fast ohne alle Vorkenntnisse ins Amt gekommen, daher leistet, schreibt und konversiert er nur unvollkommen, singt sehr schlecht, rechnet mittelmäßig und an wissenschaftlichen Kenntnissen fehlt es ihm fast ganz, deshalb sein Unterricht in Religion, Physici und Deutscher Sprache sehr dürftig ist. Hält seine Lehrstunden ordentlich, gibt sich auch mitunter Mühe, Gutes zu stiften, ist gegen die Schuljugend jetzt sanfter, nachdem er sich nur der Rute zur Bestrafung bedienen darf. Der alte Schlendrian ist ihm eigen, weshalb er mit Eigensinn und albernem Dünkel beim Alten beharren will. Er lebt mit der Gemeinde in Frieden, gibt auch kein öffentliches Aergernis.“
Köhler starb kurze Zeit nach
seinem Eintritt in den Ruhestand, im Jahre 1816. Splitgerber berief nur
als Lehrer den Seminaristen Joh. Heinrich Ludwig Schönfeld.
„Bei dem rühmlichen Fleiße des Lehrers –
heißt es in dem Bericht über die 1818 stattgefundene
Schulvisitation – steigt nicht bloß die Frequenz der
Schüler, sondern die Eltern und der Schulvorstand 187) nehmen
freudigen Anteil an dem Flor der Schule.
Gleichwohl nötigt die Arbeit die Eltern oft, sich ihrer
erwachsenen Kinder zu Feld- Garten- und Hausarbeiten zu bedienen,
wodurch die Sommerschule noch nicht von der Hälfte der Kinder
besucht wird…
Der früher durch den Küster emeritus ganz
vernachlässigte Gesang ist dergestalt gehoben, daß der Chor
bei feierlichen Gelegenheiten öffentlich in der Kirche zur
Erbauung der Gemeinde rein und dreistimmig singt…. Die
sämtlichen Kinder, 81 an der Zahl, nämlich 45 Knaben und 36
Töchter, schreiben und rechnen in verschiedenen
Abstufungen.“ Auch der Lehrer war mit seinem Pfarrer zufrieden,
schreibt doch Schönfeld in seinen eigenen Aufzeichnungen:
„Ich lebte und arbeitete mit ihm (dem Prediger Orth) an Kirche
und Schule in Frieden, Liebe und Einigkeit und der Herr gab in meiner
Schule, welche ich in einer traurigen Hinterlassenschaft hier vorfand,
viel Gnade und Segen. Ebenso suchte ich den Kirchengesang, jedoch ohne
Orgel, welche erst im Jahre 1837 angeschafft wurde, 187a) nach und nach
zu heben.“ Schönfeld war am 9. September 1797 zu Rottstock
bei Magdeburg geboren, besuchte das kurmärkische
Landschullehrer-Seminar zu Berlin, während er daneben das
Schneiderhandwerk erlernt hatte 188). Nach einer reich gesegneten 50
jährigen Wirksamkeit starb der „Alte Kantor“ am 18.
November 1866.
Schönfeld gibt im Jahre 1834 das
Einkommen der Küster- und Schullehrerstelle zu Lichterfelde
wie folgt an:
1. Nutzung der Grundstücke:
Eine Wohnung im Schulhause, bestehend aus einer Stube, 2 Kammern,
Küche und Keller, nebst einem Hofgebäude zu 4 Stück
Rindvieh und kleinem Stalle 6 Rthlr.
Zwei kleine Gärten beim Hause – “ 20 Sgr.
Die Weideberechtigung für 4 St. Rindvieh wird
nicht benutzt – “ – “
2 Morgen Acker von schlechter Qualität 2 “ – “
II. Fixierte Einnahme an barem Gelde:
a) Fürs Einheben des Opfers – “ 10 “
b) “ Glockenschmieren und Reinigen der Kirche 1 “ – “
c) “ Reinigen des herrschaftlichen Kirchenchors 6 “ – “
d) “ Stellen der Uhr, von der Herrschaft und
Gemeinde 4 “ – “
e) Für den Calcanten (Orgel-Balgtreter) 1 “ – “
III. Naturalien:
a) 1 Wispel 7 Scheffel 4 Metzen Meßkorn von
der Gemeinde zum Normalpreis von 1 Thlr.
15 gr. pro Scheffel 46 “ 26 “ 3 Pfg.
b) 59 Brode und 46 Schrippen, davon gibt der
herrschaftliche Schäfer 4 Brode
und 2 Schrippen,
die beiden Dorfhirten 4 Brode
und 4 Schrippen 2 Rthlr. 15 Sgr. -Pf
und die Gemeinde nebst dem Dorfschmied
entrichtet statt der Br. u. Schr.
13 Scheff. 8 Metz Roggen 20 “ 7 “ 6 “
c) Fürs Orgelspielen 2 Sch. 8 M.Roggen,
dafür entrichtet die Kirche 3 “ 22 “ 6 “
d) Die Gemeinde liefert jährlich
8 Klafter für die Schule,
3 für den Lehrer sind 5 “ 15 “ – “
Nach der Designation soll jedes schul-
pflichtige Kind ein gutes Fuder
Holz geben
e) 2 Schock Ostereier 1 “ 10 “ – “
————————-
Uebertrag 102 Rthlr.. 6 Sgr. 5 Pfg.
IV. Accidenzien nach einer 6jährigen Fraktion:
1) 6 Trauungen a‘ 20 Sgr.
2) 30 Taufen a 7 1/2 Sgr.
3) Für Leichen 1 Thlr. 17 gr, 6 Pf =
tut zusammen 13 “ 2 “ 6 “
V. Fixiertes Schulgeld 132 “ – “ – “
—————————
zusammen 246 Rthlr. 6 Sgr. 6 Pfg
Nach dem Tode des alten Kantors
Schoenfeld 202) übernahm die einstweilige Verwaltung der
Schulstelle Lehrer Holzmann aus Hohendorf bei Golsen, dem die 2.
Lichterfelder Lehrerstelle eigentlich zugedacht war. Als 1. Lehrer
wurde dann Karl Lehmann aus Königstadt berufen und am 29. April
1867 in sein Amt eingeführt;
er verließ aber Lichterfelde wieder im April 1869.
1868 wurde ein neues Schulhaus erbaut. „Das alte Schulhaus war
ein kleiner Fachwerkbau, niedrig und gemütlich; wie so manch altes
Schulhaus, noch eine Linde vor der Tür, links vom Eingang die
Fenster von Wein umrankt. Die Klasse war nach der Schmiede zu gelegen,
hart an der Straße, da wo heute der kleine Giebelgarten liegt;
rechts vom Eingang des Hauses lag die bescheidene kleine Wohnung des
Lehrers.“ Am 18. Oktober 1868 wurde das neue Schulhaus eingeweiht
und gleichzeitig der erste „zweite Lehrer“, Adolf Schiebel
aus Schmergow eingeführt, der, nach Abgang Lehmanns, bis zum
Antritt des jetzigen 1. Lehrers Otto Rehwaldt, am 26. September 1869
– die Schule als Halbtagsschule verwaltete. Man richtete nun die
Schule als dreiklassige mit zwei Lehrern ein.
„Als 1870 der Krieg gegen Frankreich ausbrach, da wurde, so berichtet die Lichterfelder Schulchronik, auch in der Lichterfelder Schule fleißig Charpie gezupft, es wurden Binden geschnitten und genäht, überhaupt nach Kräften Verbandszeug zusammengebracht und an die Sammelstelle eingeschickt“.
1872 verließ Lehrer Schiebel Lichterfelde, an seine Stelle trat Lehrer Elias Antonius aus Neuholland bei Liebenwalde, der aber 1877 wieder abging und erst 1879 durch Lehrer Holzheimer aus Berkholz bei Prenzlau ersetzt wurde, welcher auch nur ein Jahr in Lichterfelde blieb. Am 1. April 1882 trat Lehrer Karl Schunack in die 2. Lehrerstelle ein, die er 1888 wieder aufgab, als er die neu errichtete Lehrerstelle in Altenhof übernahm. Sein Nachfolger wurde Lehrer Jahns, welcher zwei Jahre in Lichterfelde blieb und 1890 durch den Schulamtskandidaten B. Felber aus Jüterbog abgelöst wurde. Abermals zei Jahre später tritt an dessen Stelle Schulamtskandidat Paul Schröder aus Mehrow bei Berlin, welcher im Mai 1895 Lichterfelde wieder verließ, um dem Schulamtskandidaten Paul Dittrich aus Koepenick Platz zu machen. 1895 wurde der Erweiterungsbau am Schulhause ausgeführt und zwar durch Aufsetzung eines Stockes, welcher neben einem Klassenzimmer zwei Lehrerwohnungen enthalten sollte. Gleichzeitig wurde beschlossen, die dritte Lehrerstelle einzurichten.
Lehrer Dittrich verließ Lichterfelde 1897, an seine Stelle trat Schulamtskandidat Fritz Stenzel. In demselben Jahre wurde mit einem Aufwand von 13000 Mark das neue Schulhaus für den 2. Lehrer erbaut, welche Stelle Stenzel übernahm; die 3. Lehrerstelle wurde mit dem Schulamtskandidaten Häußler aus Berlin besetzt. Anstelle Stenzels wurde 1898 Lehrer Richard Dähne aus Steinfurth berufen. 1901 ging auch Häußler ab, an dessen Stelle Lehrer Zichert aus Strausberg trat. Als letzterer 1902 zum Militär einberufen wurde, folgte ihm der noch jetzt amtierende Lehrer W. Tischendörfer. An Stelle des 1904 versetzten Lehrer Dähne trat der jetzige 2. Lehrer Albert Lehnshack aus Niederfinow. – Das ist ca. aus dem Jahr 1910
Schule ab 1895
Gebäude 2018
In einer verkürzten Version von R. Schmidt ca. 1924 folgt:
Schloss als Schule
OKK 1910
Homepage der Schule Lichterfelde
Hinweise auf Artikel: 1 2 3 4 5
Mit freundlicher Genehmigung der Märkischen Oderzeitung
Die Post
Ortschronik Lichterfelde (PN: POSTOG:WPS 1994 begonnen)
Die erste Nachricht der Postkurse – Briefzustellung – Frankierung trägt das Datum 28. April 1691. Eberswalde war in den „Cours nach Preußen“ eingeordnet. Schrittweise folgten dann die Postregeln und erst 1729 wurden folgende Titel erlassen:
– Postmeister, Postanwärter, Postbote, Briefträger und Fuhrleute (oft auch Postillion genannt) festgelegt.
Am 28. 11. 18 77 wird der erste Fernsprecher in Deutschland zwischen dem Postamt Eberswalde und der Postagentur Schöpfurth in Betrieb genommen. Nach Lichterfelde kann jedoch erst viel später telefoniert werden. 1923 sind im OKK mehrere Telefone erwähnt, z.B. eines für den Amtsvorsteher Emil Rasch Fernsprechanschluß Heegermühle Nr.: 54.
Noch Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden die Ortschaften Lichterfelde mit seinen Ausbauten, Werbellin und Altenhof von Eberswalde aus unmittelbar zweimal in der Woche durch einen Postboten zu Fuß mit Nachrichten und Briefen versorgt. 1878 erhielt Lichterfelde eine Postagentur, die bis gegen 1900 durch eine „Hundepost-Verbindung“ aufrecht erhalten wurde. Auf einen Handwagen wurden die Postsachen geladen, ein Hund zog diesen von Ort zu Ort. Am 19. Oktober 1880 eröffnete Frl. Schäffer, die Tochter des Tischlermeisters im Hause ihrer Eltern eine eigene Postagentur. Nach 29 Jahren gab sie die Tätigkeit in der Steinfurter Straße 19 auf. Einige Jahre später gab es dann die „Karriolpost“. Der täglich verkehrende Postwagen zur Bahnpost ergänzte seit den 30’er Jahren auch den Busverkehr, konnten doch bis in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg neben den Postsachen bei jeder Fahrt 2 Passagiere transportiert werden.
Luis Wieske wurde am 8. Mai 1908 bei der Post eingestellt. Bis zum 31. März 1914 fuhr er in Brandenburg / Havel die Postkutsche als Postillion. In Lichterfelde fuhr der Postangestellte vom 1.April bis August mit Pferd und Wagen zwei mal am Tag nach Eberswalde, um die Post zu holen. Nachdem er aus der französischen Gefangenschaft zurückkehrte übernahm er den Zustelldienst für Lichterfelde, Buckow, die Orte Werbellin und Altenhof. In der Poststelle Lichterfelde wurde die Post sortiert und mit Unterstützung des Postboten „Werk“ aus Altenhof dann verteilt. Auch zu den Ausbauten wurde die Post abgeliefert. 12 Jahre übte Luis Wieske seinen Dienst in diesen vier Ortschaften aus. Seit 1932 ist er für den Ort Lichterfelde zuständig. Auch nach seinem 65. Lebensjahr, das er im November 1953 erreichte, versah er seinen Dienst noch freudig und zur vollsten Zufriedenheit der Lichterfelder Einwohner. Davor nannte man „Mutter Schmidt“ in Lichterfelde in Sachen Post als Hauptperson. Sie war die Botenfrau, die allwöchentlich einmal, später dann auch zweimal den Eberswalder Stadt- und Landboten den Bürgern ins Haus brachte. Max Neuendorf wird 1924 als Postagent benannt. Die Agentur befand sich seit 1909 in der Steinfurter Straße 2. Bei Neuendorfs führte Frau Knieling ab Anfang 1930 den Dienst am Schalter.
Eine Vertretung an den Wochenenden übernahm der Schuhmacher Albert Dumke. Er hat von 1933 bis zur Einberufung als Soldat im Jahre 1939 als Nebenerwerb die Post und Zeitungen ausgetragen. Von 1939 bis 1941 übernahm seine Frau diese Wochenendtätigkeit. Zur damaligen Zeit war sie die einzige Postbotin des Kreises. Als sie aus diesem Postdienst aus gesundheitlichen Gründen ausschied wurde Frl. Gerda Schulz (Dommisch) ihre Nachfolgerin. Etwa 1933 – 1945 brachte der Buslinienverkehr die Post aus Eberswalde mit. In den Kriegsjahren mußte die Postfracht von der Bushaltestelle abgeholt werden, die sich vor dem jetzigen Ordnungsamt befand. Den Postboten standen nur eigene Fahrräder zur Verfügung und bei schlechtem Wetter ging man zu Fuß. Das erste Dienstfahrrad über Land erhielt die Poststelle in den 50’er Jahren. Nach Karlshöhe kam die Postzustellung seit dem Krieg über die Clara – Zetkin – Siedlung.
1946 zog Frau Knieling mit der Poststelle in das eigene Haus und versah hier den Postdienst bis kurz vor ihrem Tod.
Viele Jahre war die Post dann im Gebäude der Steinfurter Straße 6 untergebracht. Die Poststelle erwies sich aber in der neueren Zeit als zu klein. Man sah sich nach anderen günstigen Geschäftsräumen um. Seit Ausgang des Jahres 1988 befand sich die Poststelle wieder in der Steinfurter Str. 2. In diesem Jahr (1996) mußte die Post der Erweiterung der Geschäftsräume der Volksbank weichen und so zog sie wieder auf den vorherigen Standort zurück.
In Lichterfelde unterhält die Post 3 Briefkästen, deren Standorte die Mittelstraße (FKM-Siedlung seit 1941), unmittelbar an der Postdienststelle und im Bereich der Kurve in der Eberswalder Straße (neben der ehem. Bäckerei Sägebarth) sind.
Leiter der Postagentur, die sogenannten Poststellenhalter waren weiter die Frauen Rosemarie Schleusener, Erna Schulz, Bärbel Kessel, Birgit Ulbricht und Elke Marquardt.
Als Zusteller sind Liselotte Jaeger (24 Jahre), Hildegard Madel, Irene Futh, Margarete Schneider, Helma Wegener, Marlis Pommerening, Elke Marquardt und Adelheit Rohde zu nennen.
Ein paar Tage vor Weihnachten 1996 eröffnete eine Postagentur in den Geschäftsräumen der Gärtnerei Voigt. Doch schon am Freitag dem 31.01.1997 gab es eine feierliche Einweihung der neuen Poststelle in dem Freizeitshop Laska, da sich der Postbetrieb nicht mit der Gärtnereiarbeit koordinierenließ.
Mit freundlicher Genehmigung der Märkischen Oderzeitung
–Post im OT Lichterfelde bleibt offen Wie die Deutsche Post mit Schreiben vom 07. 03. 2005 der Gemeinde mitgeteilt hat, wird es auch weiterhin im OT Lichterfelden eine stationäre Einrichtung geben. Zwar wird die zur Zeit betriebene Partner-Filiale schließen, jedoch wird eine Post-Service-Filiale eingerichtet. In der Post-Service-Filiale wird das Basis-Sortiment an Postdienstleistungen, wie der Verkauf von Briefmarken und die Annahme von Brief- sowie Paketsendungen angeboten. Der neue Standort und das konkrete Eröffnungsdatum der neuen Post-Service-Filiale steht noch nicht fest. S. 3 SCHORFHEIDE KURIER Ausgabe 4 / 2005
-Die Gemeinde Lichterfelde behält ihre Postfiliale! Seit dem 01. Dezember können Sie Postdienstleistungen im Autohaus Richert in Anspruch nehmen.Für die Bürger in Lichterfelde konnte damit eine ansprechende und dauerhafte Lösung gefunden werden. Im Autohaus Richert wurde ein zusätzlicher Arbeitsplatz geschaffen. Unsere Auszubildene Cindy Falkenthal, die im Sommer ihre kaufmännische Ausbildung beendet, wird durch die Arbeit in der Postfiliale weiter beschäftigt S. 2 SCHORFHEIDE KURIER Ausgabe 12 / 2005
-Am 31.08.07 beging Familie Feige das 10-jährige Bestehen ihrer Verkaufseinrichtung im OT Lichterfelde. Was als kleines Provisorium einmal im Lichterfelder Schloss begann, hat sich zu einer stabilen und gut angenommenen Verkaufseinrichtung in Lichterfelde etabliert. Im Juli dieses Jahres hat Familie Feige auch die Poststelle mit in die Verkaufseinrichtung integriert. Gerade für unsere älteren Bürger ist diese Verkaufseinrichtung von großer Bedeutung. S. 2 Schorfheide Kurier Ausgabe 08 / 2007
-Wichtiger Hinweis für Lichterfelder: Die Post bleibt! Leiterin der Lebensmittelverkaufsstelle, Frau Rosemarie Feige S. 5 Schorfheide Kurier Ausgabe 11 / 2009
2017
Mit freundlicher Genehmigung der Märkischen Oderzeitung